Die Enthüllungen von 20 Minuten Online über den Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil fanden international viel Beachtung. Möglich, dass bald ein parlamentarischer Ausschuss eingesetzt wird. (www.20min.ch)
20 Minuten Online berichtete am 8. Februar erstmals, dass der Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil ermordet worden sein könnte und zeigte ein Bild der Leiche. Dies löste in Österreich ein mittleres mediales Erdbeben aus. Die Zeitung «Österreich» meldete, die Story über die Zweifel am Selbstmord von Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil habe «enorme Wellen geschlagen». Auch der Nachrichtendienst GMX nahm die Information auf. «Bild.de» titelte «Wurde der Kampusch-Entführer ermordet?» und «Focus.de» schrieb: «Wurde Priklopils Selbstmord inszeniert?» Die Geschichte fand neben Österreich und Deutschland auch den Weg nach England Italien, Belgien und gar Uruguay.
rstaunlicherweise berichteten bisher aber weder die mächtige österreichische Kronen-Zeitung noch das staatliche Fernsehen ORF über die neuesten Entwicklungen im Fall Kampusch.
Untersuchungen in abhörsicherem Raum
Dafür hat sich ein Politiker zu Wort gemeldet, der Mitglied des sogenannten Unterausschusses des Innenausschusses ist. Der Ausschuss durchleuchtet seit Dezember die gesamte Akte Kampusch. Die Untersuchungen sind geheim und werden in einem abhörsicheren, fensterlosen Raum im Keller des österreichischen Parlaments durchgeführt. Es herrscht strengste Verschwiegenheitspflicht.
Das Mitglied redete trotzdem und sagte zu «Österreich»: «Die Verdachtsmomente rund um Wolfgang Priklopil sind für den Ausschuss nicht neu. Wir haben bisher Erstaunliches herausgefunden. Im Lichte dessen ist es nicht wahrscheinlich, dass die Akte Kampusch geschlossen wird.» Damit steigen die Chancen, dass der Fall Kampusch in Österreich wieder aufgerollt und ein parlamentarischer Unterausschuss einberufen wird.
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