Mutter-Kind-Heim: Ein Baby starb in der Einrichtung des Landesjugendheimes. Die Staatsanwaltschaft geht von fahrlässiger Tötung aus. Ein weiteres Beispiel wie überfordert und unfähig die Einrichtungen vom Jugendamt sind.
Der Tod eines Babys im Mutter-Kind-Haus in Hollabrunn sorgt für Bestürzung. Die Umstände der Tragödie liegen noch im Dunkeln. Die Justiz hat ihre Arbeit aber bereits aufgenommen. "W ir ermitteln wegen fahrlässiger Tötung und Quälens oder Vernachlässigung einer unmündigen Person", bestätigt Karl Schober, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg.
Mutter schlief neben Kind Das Unglück ereignete sich bereits in der Nacht auf Samstag. Der Säugling war aus gesundheitlichen Gründen über Nacht an eine Maschine angehängt - was nicht ungewöhnlich war. Die junge Mutter verbrachte die Nacht im selben Raum. Als sie in der Früh munter wurde, war ihr kleines Kind bereits tot.
"Wir sind alle sehr betroffen", sagt Jeanette Stadt, Leiterin des Mutter-Kind-Hauses, einer Einrichtung des Landesjugendheimes. So wie auch die anderen jungen Mütter, die in der Einrichtung untergebracht sind. Junge Mütter und Schwangere finden hier Unterstützung, die jüngsten Bewohnerinnen sind erst 13 Jahre alt. Meist fehlt ihnen der familiäre Rückhalt. In der Sozialeinrichtung können sie bis zu drei Jahre lang bleiben, eine Ausbildung machen und sie erhalten Hilfe, um ihr Kind aufzuziehen. Rund um die Uhr ist eine Sozialpädagogin vor Ort. Und doch haben die Mütter für sich und ihr Kind einen Rückzugsort, ein eigenes Zimmer.
Im Büro der zuständigen Landesrätin Karin Scheele wollte man sich zu dem Vorfall aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Obduktion
Nun muss ermittelt werden, wie es zu dem tragischen Tod des Babys kommen konnte. Eine Obduktion wurde angeordnet, sie soll noch heute stattfinden.
Die Werbung von der Homepage - Unser Heim:
Das NÖ Landesjugendheim Hollabrunn ist eine sozialpädagogische Einrichtung mit internen Ausbildungs- und Arbeitstrainingsangeboten für Jugendliche des Landes NÖ.
Betreute Kinder und Jugendliche:
Im NÖ Landesjugendheim Hollabrunn werden weibliche Minderjährige und Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren und junge Mütter mit Kindern im Auftrag von Jugendwohlfahrt und Sozialhilfe betreut.
Jugendliche ab 15 Jahren und junge Erwachsene (intern nur weibliche Jugendliche, extern auch männliche Jugendliche) werden im Auftrag des AMS in Kooperation mit der Jugendwohlfahrt im Rahmen des Berufsvorbereitungskurses unterstützt.
Unser Leitgedanke:
Die Unterstützung der jungen Menschen in ihrem Prozess der Selbstfindung und bestmöglichen Entfaltung ihrer Begabungen und Fähigkeiten, um sie so auf ihrem Weg zu eigenverantwortlicher autonomer Lebensführung und befriedigender sozialer Integration zu begleiten.
Grundlage unserer Arbeit in den Wohn- und Ausbildungsbereichen ist die Orientierung am Menschenbild der humanistischen Psychologie, handlungsleitend in der sozialpädagogischen Arbeit ist der Ansatz der Systemischen Pädagogik, welche die jungen Menschen auch im Kontext ihrer sozialen Einbettung sieht und respektiert sowie ihre Herkunftssysteme achtet und wertschätzt.
KURIER | Michaela Reibenwein | INHR
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