Die Wogen im Fall Kampusch gehen wieder einmal hoch. Ein Polizist ermittelt ohne Auftrag und will an die DNA eines Kindes kommen. Ein Auftraggeber ist schnell gefunden. Johann Rzeszut soll den Auftrag erteilt haben. Nachdem sich diese Geschichte als haltlos herausgestellt hat, unterstellt man jetzt Karl Kröll, der seit Jahren um die Aufklärung dieses Falles bemüht ist, über 10.000 Euro für die illegalen Ermittlungen bezahlt zu haben.
Anschüttungen werden immer dubioser
Der ORF hat sich unbeugsam der Aufklärung verschrieben, zumindest soweit es der eigenen Sache dienlich ist. Anders kann die ungeheure Fülle an einseitigen Berichten, Diskussionen und Darstellungen rund um die Sache Kampusch gar nicht erklärt werden. Seit Jahren werden Berichte der Staatsanwaltschaft ungefiltert berichtet, seit Jahren haben die Bekundungen des Entführungsopfers Natascha Kampusch – unter Ausschaltung jeglicher Vernunft - uneingeschränkte Gültigkeit. Daran ist nicht zu rütteln.
Ein Polizist unternimmt Ermittlungen in einer Schule, weil er laut eigenen Angaben endlich Ruhe in die Sache bringen und mittels DNA-Analyse den Nachweis führen wollte, dass es sich bei dem besagten Kind nicht um die leibliche Tochter von Natascha Kampusch, sondern um die Tochter der Schwester von Ernst H. handeln würde. Sofort wird seine Parteizugehörigkeit zur FPÖ in den Vordergrund gestellt und sein Ansinnen als parteipolitisch motiviert dargestellt.
Auch Johann Rzeszut – pensionierter Präsident des Obersten Gerichtshofes – kommt sofort als mutmaßlicher Auftraggeber ins Spiel und schon kocht die Giftbrühe. Für Rzeszut war es natürlich sehr einfach, diese Anschüttungen als falsch zu enttarnen und somit ging der Angriff ins Leere.
Was der ehemalige Höchstrichter mit einem solchen Auftrag erreichen wollte, außer seine aktengestützten Hypothesen damit selbst zu falsifizieren und als Unsinn darzustellen, bleibt natürlich im Dunkeln.
Karl Kröll der geheime Auftraggeber
Nachdem die Kampage gegen die FPÖ und auch gegen Rzeszut ein medialer Supergau zu werden droht, muss ein neuer Schuldiger her. Da kommt Karl Kröll, der Bruder des ehemaligen Kampusch-Ermittlers Oberst Kröll, gerade recht. Er soll dem Polizisten laut ORF mehr als 10.000 Euro (einen fünfstelligen Betrag) für die „Ermittlungsarbeit“ bezahlt haben. Der ORF beruft sich dabei auf eine anonyme SMS-Korrespondenz, die angeblich mit dem Anwalt des Polizisten geführt worden sein soll. Genug für weitere Anschüttungen, genug um die Personen anzupatzen, die sich seit Jahren um eine Aufklärung im Kriminalfall Kampusch bemühen.
Hat der ORF 22 Millionen Euro kassiert?
Nach inoffiziellen Berichten soll der ORF bisher 22 Millionen Euro mit der Berichterstattung rund um den Fall Kampusch kassiert haben. Nun soll der vermutete Geldregen mittels parlamentarischer Anfrage geklärt werden. Auch andere „Exklusiv-Medien“ dürften Millionen an der Berichterstattung verdient haben, ganz zu Schweigen von dem Tross, der sich mittlerweile rund um Natascha Kampusch gebildet hat.
Sollte nun die ganze Geschichte plötzlich eine Wende nehmen, sollte das alles nicht stimmen, würde das natürlich eine Katastrophe nach sich ziehen und dann hätten plötzlich viele ein Problem. Ein großer Teil der „Berater“ von Natascha Kampusch haben ein Naheverhältnis zur SPÖ und auch die Ermittlungsbehörden sind im Umfeld der SPÖ anzusiedeln. Das kann natürlich auch ein Zufall sein, wie auch die Vielzahl der Ermittlungspannen wohl auch zufällig passiert sind.
Kritik von Fachleuten
Immer mehr Fachleute üben scharfe Kritik an den Beratern von Natascha Kampusch. So auch der bekannte Gerichtsgutachter und Pschiater Reinhard Haller in der ORF-DIskussion "imZentrum". Haller haltet das Verhalten der Berater rund um Kampusch für sehr gefährlich und vollkommen falsch.
Lesen Sie dazu auch den umfassenden Bericht im morgigen Kurier.
Beitrag im Ö1:
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