Nachdem die 17 Jährige Martina wegenTatenlosigkeit ihres Sozial- arbeiters in Steyr sterben musste, nachdem ein 11-jähriges Mädchen seit über 1 1/2 Jahren bei einer 60-jährigen Pflegeperson in Steyr leben muss obwohl sie einen liebevollen Vater hat, kommt getreu dem Motto aller guten Dinge sind drei, der Dritte große Skandal aus dem Ackerl Sozial-Land Oberösterreich mit allen Facetten jugendwohlfahrtlicher Qualitätsstandards!
Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten, hat sich eine dramatische Liebesgeschichte in einer Wohngruppe für Jugendliche in Steyr-Land zugetragen. Die 16-jährige Bewohnerin hat sich in ihren Erzieher (28) verliebt und den Warnungen der Kollegen zum Trotze erwartet die Minderjährige nun im Jänner ein Kind von ihrem Pädagogen.
Meist stammen sie aus schwierigsten Familienverhältnissen, sollten in sogenannten sozialpädagogischen Wohngruppen ein neues Zuhause, Geborgenheit und Zuwendung erfahren. Das gerade 12 bis 16 Jährige der Natürlichkeit wegen ihrer ersten großen Liebe entgegen flammen weiß auch der praktizierende Sozialpädagoge und angehende Kinderpsychologe DSP DSA Stephan Tiefenbacher, Leitender Fachabteilungsvorstand bei INHR und selbst Leiter einer Neuro-Sozialpädagogik Einrichtung mit derzeit rund 150 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren und rund 40 ErzieherInnen.
»SOZIALPÄDAGOGISCHE BEZIEHUNGSGESTALTUNG RICHTIG ERFAHREN«
"Im Rahmen der sozialpädagogischen Beziehungsgestaltung erfährt der angehende Sozialpädagoge den richtigen Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen aber nicht zuletzt mit der Adoleszenz, dem Zeitsprung zum Erwachsen werden. ", erklärt Tiefenbacher gegenüber der INHR Online Redaktion.
»AUTORITÄT MUSS GEWAHRT BLEIBEN«
"Unerlässlich erscheint mir die Tatsache, dass ein Autoritätsverhältnis gewahrt bleiben muss. Ein Erzieher darf sich keinesfalls, weder als Liebhaber noch in anderer Form, auf das Level der Kids herablassen oder gar mit jungen, minderjährigen Mädchen in der Wohngruppe Beziehungen eingehen. Selbstverständlich bleibt es im wechselseitigen Zusammenspiel zwischen den Betreuern und ihren Schützlingen eine Herausforderung, die im Alltag mit entsprechender Supervision und klaren Rahmenbedingungen gemeistert werden können.", ergänzt Tiefenbacher weiter.
»DER PÄDAGOGIK VISIONÄR ORTET VERHÄLTNISSE DER OHNMACHT«
Tiefenbacher sieht in der Entwicklung der österreichischen Jugendwohlfahrt tendenziell allgemeine Problemstellungen. So bleiben seit Jahren geforderte und einheitlich angewandte Qualitätsstandards aus. Insbesondere bei Jugendwohngemeinschaften stellt sich die Frage, weshalb nach wie vor auf ein vielköpfiges Betreuerteam gesetzt wird, wie es hierzulande als Standardlösung in sozialpädagogischen Einrichtungen Alltag scheint. So warnt Tiefenbacher vor dem Aberglauben, dass Jugendliche durch ein Übermaß an Bezugspersonen den richtigen Lebensweg finden werden. Vielmehr benötigen Jugendliche die Hand im Rücken und die Abstandnahme von einem Tunnelblick, der ihnen meist durch die eigenen Peer-Groups, in denen sich die jungen Menschen psychosozial zweifelsohne befinden, zugefügt wird.
»AUS HEIMOFFENSIVE WURDE FIASKO«
Die Anfang der 90er Jahre eingesetzte Heimoffensive hatte es sich zur Aufgabe gemacht Großkinderheime zu schließen und Platz für familienähnliche Lösungsmodelle in der Fremdunterbringung zu schaffen. Bereits bestehende Modelle wie Pflegefamilien und Kinderdörfer stellen vorwiegend für Kleinkinder in der langfristigen Fremdunterbringung eine Zielsetzung dar. Tiefenbacher sieht in der Heimoffensive jedoch ein Fiasko, nachdem sozialpädagogische Wohngruppen in Österreich mehr und mehr zu einer Abschiebehaft für schwerst verhaltensauffällige Jugendliche mutiert sind. Kinder die keiner mehr will, Kinder die sich vor den Augen des Jugendwohlfahrtsträgers und der Erzieher prostituieren, dem Drogenkonsum verfallen und straffällig werden. Diese Kinder werden an bestimmten Orten, respektive Lebensräume der freien Jugendwohlfahrträger, gesammelt und ihrem Schicksal überlassen.
»DIESE LEBENSRÄUME MÜSSEN ALS ZWEITE CHANCE VERSTANDEN WERDEN«
"Ich sehe in diesen Lebensräumen alternativer Wohngemeinschaften eine zweite Chance für Junge Menschen. Deshalb ist es unerlässlich diesem Auftrag Rechnung zu tragen. Wer also behauptet es gibt keine Missstände macht sich mitverantwortlich.", betont Tiefenbacher abschließend!
»STAATSANWALT STELLT EIN«
Unterdessen hat der Staatsanwalt die Ermittlungen gegen den Erzieher in Wels eingestellt. Das Autoritätsverhältnis müsse schon ausgenutzt werden, betont Staatsanwalt Manfred Holzinger gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten. Jedenfalls wurde der Erzieher sofort gekündigt und die Minderjährige in einer anderen Einrichtung untergebracht.
INHR hat bereits im Sommer dieses Jahres auf die Missstände in Oberösterreich gegenüber Frau Maga. Brigitta Sonnleitner, aus dem Büro des Soziallandesrat Ackerl, hingewiesen. Bis heute zweifelt die Oberösterreichische Landesregierung an derartigen Missständen ohne wenn und aber! Auch sämtliche Strafanzeigen seitens INHR hat die Staatsanwaltschaft Steyr eingestellt.
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