Transsexuell empfindende Menschen, die sich „geschlechtsumwandelnde“ Operationen wünschen, erleben einen Widerspruch zwischen ihrem tatsächlichen Geschlecht und ihrer empfundenen Geschlechtszugehörigkeit. Die Frage ist: Wie soll der Widerspruch aufgelöst werden? Durch chirurgische Eingriffe oder durch therapeutische Behandlung der Psyche?
Befürworter der operativen Eingriffe bestehen darauf, dass eine Person nach den Operationen nicht mehr das Geschlecht ihrer Geburt hat, sondern chirurgisch in das andere Geschlecht „umgewandelt“, an das andere Geschlecht „angeglichen“1 wurde.
In Wirklichkeit können chirurgische Eingriffe das Geschlecht nicht verändern. Es ist genetisch festgelegt (XX für Mädchen, XY für Junge). In jede einzelne Zelle des menschlichen Körpers ist die genetische Struktur eingeschrieben. Operationen können weder das genetische Skript ändern, noch die vorgeburtliche Wirkung der Hormone auf die Gehirnentwicklung rückgängig machen. Operationen können das äußere Erscheinungsbild verändern. Dadurch können bestimmte Organe des anderen Geschlechts, die beim sexuellen Akt eine Rolle spielen, nachgeahmt werden. Die biologische Fruchtbarkeit geht aber immer verloren. George Burou, ein Arzt, der über siebenhundert Männer operiert hat, erklärte einmal: „Ich wandle keine Männer in Frauen um. Ich wandle männliche Genitalien in weiblich aussehende Genitalien um. Alles andere spielt sich im Kopf der Patienten ab.“2
1 Neben dem Begriff „geschlechtsumwandelnde“ Operationen wird zunehmend der Begriff „geschlechtsangleichende“ Operationen verwandt. Bei Transsexualität ist damit das chirurgische „Angleichen“ der Geschlechtsorgane an das Wunschgeschlecht des Patienten gemeint. Dabei werden gesunde, funktionsfähige Organe zerstört und die Geschlechtsorgane des jeweils anderen Geschlechts nachgeahmt. Fußn. hinzugefügt 2 Siehe Raymond, Janice, The Transsexual Empire: The Making of the She-Male. New York 1994, S. 10.