Baiersbronn (AP) Wegen Misshandlungsvorwürfen haben die baden-württembergischen Behörden ein Kinderheim im Schwarzwald geschlossen. Ein Sprecher des Landesjugendamtes sagte am Freitag, das Wohl der Kinder in dem Heim in Baiersbronn sei gefährdet gewesen. Die Staatsanwaltschaft Rottweil leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung ein. Es habe eine Durchsuchung stattgefunden, die Unterlagen müssten ausgewertet werden, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde.
Zeugen haben ausgesagt, den Kindern soll immer wieder verschimmeltes Essen vorgesetzt worden sein. Zudem sollen sie für zu lautes Reden bestraft worden sein und ein Kind sei mit Kaugummi gefüttert worden, bis es gewürgt habe, berichtete der Südwestrundfunk unter Berufung auf Zeugenaussagen. Das Heim wies die Vorwürfe zurück. Die Kinder seien nicht misshandelt worden, sagte ein Sprecher auf AP-Anfrage. «Wir sind in sehr engem Kontakt mit dem Jugendamt», fügte er hinzu. Nach der Schließung seien zehn Kinder in anderen Einrichtungen untergebracht worden. Normalerweise seien in dem Heim 18 Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren untergebracht. Sie stammten aus schwierigen Familienverhältnissen.
Das Landesjugendamt in Stuttgart wollte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zu den Anschuldigungen äußern. Bei einer Anhörung hätten die Betreiber die Vorwürfe nicht entkräften können, sagte Jugendamtssprecher Hans-Peter Becker. Das Amt habe im Juni von den möglichen Missständen erfahren. Bei der Polizei sei eine Anzeige eingegangen. Nach Angaben von Peter Becker vom zuständigen Landesjugendamtes in Stuttgart war das Wohl der Kinder gefährdet. Zehn Kinder seien verlegt worden. Normalerweise seien in dem Heim 18 Kinder untergebracht. Sie stammten aus schwierigen Familienverhältnissen.
Auch in Österreich laufen momentan Untersuchungen wegen Misständen in verschiedenen Einrichtungen. Ausserdem werden nach wie vor auch Kinder aus Österreich auch in Deutschen Heimen untergebracht. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht auch hiesige Kinder unter den Opfern sind.
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